Schweden gewinnt den Pandemie-Marathon

Schweden ging anders durch die Pandemie als die meisten anderen europäischen Länder: Es gab keine Lockdowns, keine landesweiten Ausgangssperren und keine Schulschließungen in der Primärstufe. Was ist die Bilanz dieser Strategie?

Die Epidemiologin und Biostatistikerin Emma Frans hat nun Bilanz gezogen und dabei zwei sehr einleuchtende Argumente gebracht: 1. Schweden ging keinen Sonderweg, sondern hat im Gegenteil als eines der wenigen Länder seinen Pandemieplan umgesetzt – der keine Lockdowns und Schulschließungen vorsah. 2. Von Beginn an wurde die Pandemie nicht als Sprint angesehen, sondern als Marathon. Während Schweden den Sprint verlor, hat es den Marathon klar gewonnen: Schweden steht besser da als Österreich und noch besser als der EU-Schnitt (ourworldindata.org). Das nur, was die Covid-19-Todesfälle je Million Einwohner*innen betrifft. Nicht verglichen sind die Kollateralschäden der Pandemie-Maßnahmen, die sich Schweden erspart hat. Unter Österreichs Jugendlichen grassieren Depressionen, Suizidversuche, Adipositas und Lernrückstände. Diese Maßnahmenfolgen hat sich Schweden weitgehend erspart. Fazit der Autor*in: Nicht Schweden hat ein Experiment gewagt, sondern die Lockdown-Länder, Schweden war die Kontrollgruppe. Und die Kontrollgruppe hat klar gewonnen!