Schweizer Bundesamt für Gesundheit veröffentlicht externe Evaluierung des frühen Pandemiemanagements (26.05.2022)

Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat 2020 eine externe Evaluation über die Bewältigung der Covid-19-Pandemie bis im Sommer 2021 in Auftrag gegeben, die Ende April veröffentlicht wurde. Die Beratungsfirma INTERFACE Politikstudien aus Luzern stellt der Bundesregierung mit einigen Einschränkungen insgesamt kein schlechtes Zeugnis aus. Drei große Kritikpunkte sind: 1. „Die strengen Schutzmassnahmen Form von Ausgangs- und Besuchsverboten führten zu grossem Leid bei den Bewohnern/-innen von Alters-, Pflege- und Betreuungsinstitutionen und den Angehörigen sowie zum Teil zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen bei den Betroffenen.“ 2. Kritisiert wurden die Schulschließungen im ersten Lockdown im Frühjahr 2020, obwohl diese „im internationalen Vergleich in der Schweiz von kürzerer Dauer waren“. 3. wird das Verbot von nicht dringend angezeigten (elektiven) Eingriffen im Gesundheitsbereicht in Frage gestellt – zumal die Kantone ohnehin verpflichtet sind, Notfalleingriffen Vorrang zu geben. Der Bericht endet mit fünf Empfehlungen, deren letzte zu einem ganzheitlicheren Zugang zur Pandemiebewältigung rät. Unter anderem soll „das BAG vermehrt Fachpersonen aus Psychologie, Pädagogik, Politikwissenschaft, Ethik, Wirtschaft, Sozialer Arbeit usw. in die Pandemie-Vorbereitung und in die Massnahmenplanung einbeziehen“. (BAG, 26. April 2022)